Hauspost Januar 2023
Impulse für mehr Sicherheit
Zahlreiche Elektroden der Softorthese Mollii unterstützen kontrolliert bei spastischen Erkrankungen
Schwerin • „Das kribbelt und fühlt sich gut an“, sagt Claudia Rehmer, die gerade die Ganzkörper-Softorthese Mollii mit STOLLE-Expertin Steffi Dockweiler anprobiert. Die Physiotherapeutin hat den Startknopf gedrückt. 58 feine Elektroden sind nun aktiviert. Sie stimulieren gezielt das zentrale Nervensystem der Patientin. Claudia Rehmer erfährt Entspannung an den von der Spastik betroffenen Muskeln und konzentrierte Stärkung zugleich.
Die 48-Jährige ist an einer infantilen Cerebralparese erkrankt, einer frühkindlichen Gehirnstörung. Dadurch fällt es ihr unter anderem schwer, aufrecht und fließend zu gehen. Unterarmstützen helfen – und der Mollii-Anzug bedeutet jetzt besonderen Fortschritt. „Es ergeben sich fundamentale Veränderungen bei der Versorgung neurologischer Erkrankungen“, sagt Steffi Dockweiler und zeigt bei der Anprobe, wo die Reißverschlüsse sitzen müssen. „Sie sind Orientierungshilfen, damit alle Elektroden exakt dort sitzen, wo die Stimulation gebraucht wird.“ Die Softorthese ist genau auf Claudia Rehmer abgestimmt und vom Schnitt optimal angepasst sowie individuell gefertigt. Nachdem die Steuerungseinheit läuft, läuft auch die Patientin. Sie testet das Bewegungsgefühl im Raum. „Ich kann die Füße besser heben“, sagt sie sofort und freut sich sichtbar. Auch ihre Eltern nehmen direkt die Veränderung wahr: Ihre Tochter hat deutlich mehr Kontrolle über ihren Oberkörper und mehr Standfestigkeit.
Insgesamt kann die Softorthese Mollii 52 Muskeln im Körper ansteuern und berücksichtigt die ineinandergreifenden Abläufe im ganzen Körper. Studien belegen die positiven Effekte für Gleichgewicht, Hand-Arm-Funktionen und Gang. Claudia Rehmer wird ihren Anzug zunächst alle zwei Tage für eine Stunde tragen, nicht mehr. „Eine Stunde ist die ideale Zeit, um ein optimales Ergebnis zu erlangen“, betont Physiotherapeutin Steffi Dockweiler. Nach vier Wochen wird bei STOLLE noch einmal alles überprüft und gegebenenfalls nachkonfiguriert – so werden Mollii und Claudia Rehmer Impuls für Impuls ein eingespieltes Team.
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maxpress/Janine Pleger
Weltneuheit für Leichtigkeit
Innovative 3D-Einlage bow® stabilisiert und hilft bei Knick-Senkfuß
Schwerin • Sie besteht aus leichten Materialien, kann in Alltagsschuhen und beim Sport getragen werden und ist ganz neu auf dem Markt: Seit November können Menschen mit Knick-Senkfuß auf die Unterstützung der bow®-Einlage bauen. Das Sanitätshaus STOLLE vertreibt als einziges in Norddeutschland das innovative Hilfsmittel und sorgt für die individuelle Anpassung. „Die Einlage besteht aus unterschiedlichen Elementen, aus denen wir wählen können“, erläutert Andreas Albath, verantwortlich für die Neuroorthopädie bei STOLLE. „Dabei berücksichtigen wir natürlich den individuellen Bewegungsablauf im Fuß.“ Besonders punktet die neue Einlage durch den sogenannten Windlass-Mechanismus. Während sich herkömmliche Hilfsmittel für den Knick-Senkfuß auf die anfängliche und mittlere Standphase konzentrieren, berücksichtigt die 3D-Einlage bow® auch die Abstoßphase des Fußes. „Der innere Fußrand wird in der Abrollbewegung angehoben, speziell im Bereich des Mittel- und Rückfußes. Dadurch bekommen vor allem Menschen mit einem Knick-Senkfuß – bei dem das Längsgewölbe abgeflacht ist und die Ferse seitlich wegknickt – mehr Stabilität“, so Andreas Albath, der kürzlich erst den Master of Science für Neuroorthopädie erlangt hat. „Das ist auch ideal für Lauf- und Ballsportler.“
Wer Interesse an der innovativen Einlage hat, lässt sich am besten im Ganganalysezentrum von STOLLE individuell beraten.
maxpress/Janine Pleger
Andreas Albath
Master of Science Neuroorthopädie
"Ich bin mittlerweile sechs Jahre bei STOLLE, habe Physiotherapeut gelernt und mich kontinuierlich weitergebildet. Inzwischen bin ich im Bereich Neuroorthopädie für die gesamte STOLLE-Gruppe verantwortlich. Die Kosten für den Master hat das Unternehmen übernommen und fördert die „Eigengewächse“ ohnehin. Wir haben sechs Meister, die zum Teil als Azubis bei uns begonnen haben. Unser internes Fortbildungskonzept setzt auf hohe Fachlichkeit und Vernetzung. Wir wollen Wissen zusammenbringen und anwenden. Das garantiert die beste und umfassendste Versorgung der Kunden als fachübergreifendes Team – unser wichtigstes Anliegen."