Hauspost Januar: Schnell und sauber Maß nehmen mit moderner Technik
Schnell und sauber Maß nehmen mit moderner Technik
Schwerin • Der Bedarf an orthopädischen Hilfsmitteln ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Somit haben die Mitarbeiter beim STOLLE Sanitätshaus alle Hände voll zu tun. Vor allem Zeit spielt eine wichtige Rolle, denn die meisten Patienten benötigen ihr Hilfsmittel sofort. Aus diesem Grund arbeiten die Orthopädietechniker vermehrt mit einem 3D-Scanner der Firma Artec. Dieser ersetzt den klassischen Gipsabdruck durch ein digitales 3D-Modell. Was einst eine halbe Stunde dauerte, geht jetzt in nur wenigen Minuten.
Ist es ein Wasserkocher oder doch ein Bügeleisen, das Maik Bartholdt in seinen Händen hält? Viel Zeit, darüber nachzudenken, bleibt jedenfalls nicht. Der Orthopädie-Techniker-Meister weist seine Patientin an, sich mit dem Bein auf eine kleine Bodenplatte zu positionieren, für das sie eine Orthese bekommen soll. Er nimmt einige Einstellungen in seinem Laptop vor, dann streckt er seinen Arm Richtung Bein und das kleine Gerät in seiner Hand beginnt zu blitzen. Vorsichtig bewegt sich Maik Bartholdt um die Frau und das zu scannende Körperteil. Alles geht ganz schnell. Nach weniger als einer Minute ist er einmal um sie rum, er dreht seinen Laptop und präsentiert das 3D-Modell (Foto rund). „Das System erkennt die Punktestruktur auf der Bodenplatte. In Echtzeit hat es ein fotorealistisches Abbild des Beins erstellt“, erklärt Maik Bartholdt. „Das ist bisher aber nur die Grobstruktur. Nach ein paar Klicks erzeugt die Software nun automatisch das millimetergenaue 3D-Modell.“ Währenddessen nimmt der Orthopädie-Techniker-Meister an einigen ausgewählten Stellen Maß. So hat derjenige, der später das Hilfsmittel herstellt, eine zusätzliche Orientierung. „Insofern ist das Prozedere nicht vollkommen kontaktlos, aber für die meiste Zeit haben wir gut 1,50 Meter Abstand, was gerade aus aktuellem Anlass ja von Vorteil ist“, so der Experte.
Ein weiterer Pluspunkt des 3D-Scanners ist die Sauberkeit. Die Orthopädietechniker kommen ohne Gips aus, es gibt keine Schmierereien und auch der Teppich im heimischen Wohnzimmer bleibt sauber, denn „oft sind wir ja bei den Patienten zu Hause“, sagt Maik Bartholdt. „Das geht mit dem handlichen Gerät jetzt alles einfacher. Es ist leicht und funktioniert sogar mit Akku.”
Der Scanner ist nicht nur im Bereich der Orthetik geeignet, sondern auch für den perfekten Sitz im Rollstuhl. So ist er in der Lage, den Abdruck eines Vakuumkissens zu erfassen, in das sich der Patient zuvor gesetzt hat.
Marie-Luisa Lembcke
Stabilität mit Spinomed
Rückenorthese von Medi gibt Osteoporosepatienten mehr Sicherheit
Schwerin • Dass Knochen brüchig werden und schwinden, ist eine unheimliche Vorstellung. Doch leider ist es ein Schicksal, dass irgendwann viele Menschen ereilt. Denn Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit, die sich hormonell bedingt ab einem gewissen Alter einstellt. Betroffen sind daher oft Frauen in den Wechseljahren. Meist sind Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, eine gekrümmte Haltung oder der sogenannte „Witwenbuckel“ Anzeichen für Knochenschwund. Neben einer medikamentösen Behandlung geben spezielle Orthesen, wie sie STOLLE anbietet, Betroffenen nicht nur ein sichereres Gefühl, sondern vermeiden durch entsprechenden Halt des Rückens auch langfristige Schäden.
Die Spinomed®-Orthese von Medi kräftigt die Rumpfmuskulatur und hilft dabei, den Rücken aktiv aufzurichten. Dadurch werden das Lungenvolumen gesteigert und die Kurzatmigkeit reduziert. Darüber hinaus werden Schmerzen gelindert und Schwankneigungen minimiert. Ergonomisch vorgeformte und flexible Schultergurte sorgen für eine optimale Passform der Orthese und verleihen ihr eine spürbare Leichtigkeit. Das flexible und atmungsaktive Material sorgt für hohen Tragekomfort. Das Hilfsmittel kann individuell an den Rücken und die Körpermaße angepasst werden.
Wer sich nun fragt, ob die Spinomed® etwas für ihn wäre, dem legt STOLLE die Aktionstage im Januar ans Herz (siehe Randspalte). Interessierte können das Hilfsmittel einfach ausprobieren und sich so von der Wirkungsweise überzeugen. Zu jeder Zeit bieten die fachkundigen Mitarbeiter des Sanitätshauses eine umfassende Beratung und individuelle Versorgung je nach Krankheitsstadium.
In der Regel wird eine Knochendichtemessung durch einen Orthopäden oder Radiologen durchgeführt. Die Verordnung dafür erfolgt durch den behandelnden Hausarzt.
Marie-Luisa Lembcke
Dr. Bernd Grigo, Facharzt für Orthopädie,
Um die Knochendichte zu messen, kommt eine besondere Röntgen-Liege (DXA) zum Einsatz. Dies ist die einzige anerkannte Methode, die Stabilität des Knochens und die Wahrscheinlichkeit eines Knochenbruchs wissenschaftlich zu untersuchen. Es können sichere Aussagen bei Frauen ab dem 50. und bei Männern ab dem 60. Lebensjahr getroffen werden. Bei bestimmten Erkrankungen ist es auch sinnvoll, jüngere Menschen zu messen. Risikofaktoren sind zum Beispiel die langjährige Kortison-Einnahme, bereits stattgefundene Knochenbrüche bei nur leichten Unfällen oder Wirbelbrüche. Im Rahmen der Messung ergibt sich ein möglicher Therapiebeginn, die Abschätzung zur Wirksamkeit eines Medikamentes und ein Therapieende. Ziel ist immer, den Knochen zu stabilisieren und zu schützen.