Hauspost Februar: Kinderversorgung mit Feingefühl

2020-02-03 10:00

NOZ: Optimale Hilfe für Neuropatienten

Foto: maxpress; v.l.: Emma mit Orthopädie-Technikerin Dorothée Stüdemann und Physioth. Steffi Dockweiler

Kinderversorgung mit Feingefühl und viel Leidenschaft

Schwerin • Wenn ein Kind schwer erkrankt und mit einer Behinderung leben muss, wird das Leben der Familie meist von heute auf morgen auf den Kopf gestellt. Eine Zeit der Ungewissheit und des Kampfes verbunden mit besonderer Hingabe und Tatkraft, stellt sich ein. Steffi Dockweiler vom STOLLE-Kinderteam ereilte einst selbst so ein Schicksal in ihrer Familie. Heute versucht sie daraus einen Gewinn zu ziehen und gibt ihre Erfahrungen an andere Familien weiter.

Die 42-jährige Physiotherapeutin kennt sich vor allem im Bereich der infantilen Cerebralparese (ICP) aus, also Bewegungsstörungen, die auf frühkindliche Hirnschädigungen gründen. Seit August letzten Jahres verstärkt sie das STOLLE-Team und schätzt dort vor allem die Zusammenarbeit von Orthopädietechnik, Therapeuten, Ärzten, Kitas und Schulen – und dem privaten Umfeld. „In der Physiotherapie geht es hauptsächlich um Grob- und Feinmotorik. Uns ist aber auch wichtig, zu wissen, wie die Kinder leben, wie ihr Alltag aussieht, wie die Situation zu Hause ist“, sagt Steffi Dockweiler. „Ich tausche mich mit den Kitas und Eltern aus und bin oft bei Terminen bei den Therapeuten mit dabei.” Das sei wichtig, um den Entwicklungsstand eines Kindes richtig einzuschätzen und das Kind optimal zu versorgen – ob mit Einlagen, Gehhilfen, Lagerungsorthesen oder Rollstühlen.

STOLLE verfolgt den therapeutischen Ansatz, jeden Weg mitzugehen. Gerade bei Kindern, die mehrere Behinderungen haben, sei es eben oft ein langer Weg, bis diese überhaupt laufen könnten. Mit viel Feingefühl und Know-how nimmt sich das Kinderteam aus Orthopädie- und Reha-Technikern der kleinen Patienten an. Steffi Dockweiler bringt ihr Wissen als Physiotherapeutin und aus der Frühförderung mit ein. Wissen, das ineinander greift. Entsprechend gibt es keinen starren Versorgungsablauf. „Kinder werden anders versorgt als Erwachsene. Die Hintergründe sind von Fall zu Fall verschieden. Deshalb betreuen wir immer individuell.“

Steffi Dockweiler nimmt sich viel Zeit, hört zu, fühlt mit. „Bei meiner Tochter wurde nach sechs Monaten ein Hirntumor festgestellt. Ich hab’ wirklich alle Phasen durch und weiß, wie schwer es auch mit den ganzen Anträgen ist. Das ist alles sehr kräftezehrend.“ Erzählt ihr eine Mutter, dass das Kind bald zur Kur geht, setzt das STOLLE-Team alles daran, eine Orthese bis dahin fertig zu bekommen.

Die Physiotherapeutin leistet darüber hinaus auf Elternabenden Präventionsarbeit und lenkt den Fokus darauf, wie wichtig die motorische Entwicklung ist. Auch bei gesunden Kindern wird deshalb der Bewegungsablauf genau unter die Lupe genommen – durch eine Untersuchung im dynamischen Zustand in Form einer Bewegungsanalyse. So können die Experten Defizite frühzeitig erkennen und zielgerichtete Verbesserungen ermöglichen.

Auch privat ist das Thema Bewegung für Steffi Dockweiler immer präsent. Sie selbst war einst Leistungssportlerin im 400-Meter-Hürdenlauf und trainiert heute die Athleten des SG 03 Ludwigslust/Grabow e.V. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und einem Hund lebt sie in der Prignitz und genießt dort an freien Tagen vor allem die Natur. 

 

(Marie-Luisa Lembcke)

STOLLE: Gemeinsam zum Halbmarathon

Foto: maxpress; v.l.: Matthias Nali, Olaf Hagen und der 12-jährige Tyler

Aufwind fürs Wüstenschiff

Konzert des Sanitätshauses kommt sozialem Projekt zugute

Mueßer Holz • Der Besuch des weihnachtlichen Programms „Musik und Texte zum Advent” von STOLLE in der Schelfkirche hat sich zu einer beliebten Tradition gemausert. Rund 500 Schweriner waren der Einladung am 18. Dezember 2019 gefolgt. Dieses Mal kommen die Eintrittsgelder und freiwilligen Spenden der Besucher dem Projekt „Wüstenschiff“ der Evangelischen Jugend Schwerin zugute. Der offene Jugendtreff Wüstenschiff befindet sich im Schweriner Stadtteil Mueßer Holz. Ausgestattet mit zahlreichen Spielen, einigen Computerarbeitsplätzen, Tischtennisplatte, Kicker und Billardtisch ist das „Wüschi” ein Platz, an dem sich junge Leute treffen und ihre Freizeit verbringen können – so wie der 12-jährige Tyler. Er kommt schon seit drei Jahren hier her. Dabei ist das Projekt auf finanzielle Unterstützung angewiesen. „Jede Woche kochen wir zusammen und gehen vorher gemeinsam einkaufen. Auch Ausflüge ins Kino sollen ermöglicht werden. Und der eine oder andere Umbau steht noch bevor“, so Olaf Hagen, Bereichsleiter Jugend- und Jugendsozialarbeit bei der Evangelischen Jugend. „Wir freuen uns sehr über die Spende von STOLLE.“ Den symbolischen Scheck bekam Olaf Hagen im Januar von STOLLE-Standortleiter Matthias Nali überreicht.

 

(ml)

 

Foto: Juzo

Lymphevent geht in die vierte Runde

Schwerin • Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren lädt das Sanitätshaus STOLLE bereits zum vierten Lymph-Event ein. Dieses findet am 18. März um 16 Uhr im NH Hotel Schwerin, Zum Schulacker 1 statt.

Betroffene und Interessenten können diese Gelegenheit für neue Erkenntnisse und einen Erfahrungsaustausch nutzen. In Fachvorträgen erfahren sie allerhand Wissenswertes über Ernährung und das aktuelle Thema Liposuktion.

Im Anschluss warten wieder spannende Workshops zu Lymphtaping und Lymphsport bei Lip- und Lymphödem auf die Teilnehmer. Außerdem können sich betroffene Frauen darüber informieren, wie sie sich vorteilhaft und modebewusst zugleich anziehen und sich trotz Kompressionskleidung wohlfühlen können.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung unter event@stolle-ot.de oder unter (0385) 590 96-60 gebeten.

(Marie-Luisa Lembcke)
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application/pdf Hauspost Februar 2020 (259,5 KiB)

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